Das Protokollbuch

 

Ab 1927 ist das Leben und die Entwicklung der Bruderschaft lückenlos dokumentiert, sowie ihr Engagement für kirchliche Belange. Speziell dieses Tun wird noch genauer dargelegt. Im Jahre 1927 hat die Bruderschaft 109 Mitglieder, die sich schon damals mit den selben Problemen beschäftigen müssen, die auch heute noch von großer Bedeutung sind: die Schwierigkeiten, pflichtbewußte Männer für Vorstandposten zu finden, sowie eine zunehmende Verweltlichung ,welche die Bruderschaften zu nur noch feiernden Vereinen degradiert.
1928 wird mit König Wilhelm I. Thönissen, erstmals in einem Zeltbau, das Schützenfest gefeiert, in dessen Verlauf eine neue Fahne geweiht wird. Diese Fahne, die eine Darstellung des hl. Donatus vor der Silhouette Dülkens zeigt, löst die Fahne ab, die 1884 angeschafft worden war. Das Schützenfest 1928 ist das Letzte in der Zeit, in der die Donatus Bruderschaft zur Pfarre Cornelius gehörte. Im gleichen Jahr beginnt in der Bruderschaft die Diskussion um den Verkauf des vereinseigenen Grundstückes an der damaligen Süchtelner Str., deren Verlauf noch großen Einfluß auf die Geschichte der Bruderschaft nehmen wird. Im Jahre 1931 beschließt die St. Donatus Bruderschaft ihren Beitritt zur Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus, der Vorgängerorganisation des heutigen Bundes der historischen deutschen Schützenbruderschaften. Die 1928 in Köln gegründete Erzbruderschaft ist durch Schulrat Lankes, in Viersen lebender Mitbegründer und Vorstandsmitglied, im hiesigen Raum stark vertreten. Aus diesem Grunde wird die 1. Generalversammlung dieser kirchlich orientierten Organisation am 17. Und 18. Oktober 1931 in Viersen abgehalten. An dieser nehmen die St. Donatus Bruderschaft, Dülken - Nord, sowie die St. Joseph Bruderschaft, Dülken - West, ebenfalls Mitglied, geschlossen teil.
Bei der 1931 erfolgten Gründung des selbständigen Seelsorgebezirkes Herz -Jesu, Dülken - Nord, dem Gebiet, welches von Alters her als Bistarder Honschaft bezeichnet wurde (s. Schützenregister) spendet Donatus 500 RM für die Einrichtung der neuen Kirche. Um die Höhe dieses Betrages zu verdeutlichen, muß gesagt werden, daß dieser nahezu die Hälfte des Kassenbestandes ausmachte. Weitere 500 RM werden 1932 dem Pfarr - Rektor Kreyenberg für den gleichen Zweck leihweise zur Verfügung gestellt, (Rektor Hermann Kreyenberg wird durch Versammlungsbeschluß vom 30.04.1933 zum ersten geistlichen Beirat der Bruderschaft gewählt, er ist im Jahre 1934 sogar Dekanatspräses und ernennt in dieser Funktion das Bruderschaftsmitglied Arnold Eulenpesch zum ersten Vereinsführer). Am Zustandekommen der 1. Fronleichnamsprozession war die Bruderschaft durch ihre Mitglieder Hauptlehrer Musen, Schule Bistard, und Hauptlehrer Dommers, Schule Schirick, führend beteiligt.
In den Jahren 1929 bis 1933 wird entsprechend der außerordentlich schlechten Wirtschaftslage auf das Feiern von Schützenfesten sowie auf andere prunkvolle Aufzüge verzichtet. Statt dessen werden zusammen mit dem MGV Sängerbund, Dülken - Nord, öffentliche Wohltätigkeitsveranstaltungen zugunsten bedürftiger Kommunionkinder organisiert. Die Beitragskassierer werden aufgefordert, bei mittellosen Mitgliedern Nachsicht zu üben.