Der Wiederbeginn nach 1945

 

Nachdem am 06.05.1945, nach knapp 12 jähriger Dauer, ein Zeitraum von tausend Jahren verstrichen war, erhielt der o.g. Carl Heesen, der noch immer Ansprechpartner in der Bruderschaft war, eine Einladung des Pfarr - Rektors Jansen an die Bruderschaft, an der am 20.06.1946 stattfindenden Fronleichnamsprozession, möglichst mit Fahnenabordnung, teilzunehmen. Die Bruderschaft mußte also zu diesem Zeitpunkt bereits wieder aktiv gewesen sein. Den Namen Schützenverein hatte die Bruderschaft stillschweigend ad acta gelegt, um damit auch die von den Nationalsozialisten erzwungene Gleichschaltung der Vergangenheit zu überlassen. Jedoch wird sie fast zwanzig Jahre später noch einmal von dieser eingeholt.
So richtig in Schwung kam die Bruderschaft erst wieder am 22.Mai 1949, dem Tag, an dem der Vogel von Matthias Mees geputzt wurde. Nachdem er die Königswürde erhalten hatte, feierte die St. Donatus Bruderschaft unter seiner Regentschaft und der Schirmherrschaft von Dr. Feldhege, Stadtdirektor, das erste Schützenfest in Dülken nach dem Kriege. Zu diesem Ereignis wurden alle Bruderschaften der Umgebung eingeladen, von welchen auch viele teilnahmen und so einen grandiosen Rahmen für das 200 jährige Stiftungsfest der Donatus Bruderschaft bildeten. Aus Anlaß des Patronatfestes wird 1950 das neue Königssilber gesegnet. An dieses Silber, das erste und einzige seit dem Verkauf des alten Königssilbers im Jahre 1808, läßt seitdem jeder König, zu Beginn seiner Regentschaft, eine neue Platte, mit einer symbolischen Darstellung seines Berufes, hängen.
In den Jahren 1951 und 1952 findet sich kein Anwärter auf die Königswürde, so daß die Bruderschaft in beiden Jahren beschließt, nur einen Tageskönig auszuschießen (Schützenfest = nachmittags Vogelschuß, abends Königsball). Doch auch diese Festabläufe bringen für die Bruderschaft kein positives Ergebnis. Das finanzielle Risiko beim Abhalten eines Schützenfestes ist eben zu groß. Desweiteren kann eine Übersättigung der Bevölkerung mit Festen und Feiern, trotz der wirtschaftlich noch relativ angespannten Lage, nicht von der Hand gewiesen werden.